Bitte nehmen Sie Platz und legen Sie die Sicherheitsgurte an – Fahrradanhänger für Kinder im Test

Wer ohne Auto oder lieber sportlich seine Kinder unterhalb eines Alters, in dem sie selber Radfahren können, mit dem Fahrrad durch die Gegend fährt, der ist mit einem Fahrradanhänger gut beraten. Ohne einen solchen kann es auch auf dem größten Rad schnell eng werden. Obendrein genießen die Insassen eines Fahrradanhängers deutlich mehr Sicherheit als auf Kindersitzen oder dergleichen auf dem Fahrrad selber. Obendrein lässt sich ein solcher Fahrradanhänger für Kinder auch noch zu deutlich mehr Zwecken einsetzen, als nur zum Transport der lieben Kleinen.

Allerdings sind beim Erwerb eines Fahrradanhängers einige wichtige Punkte zu beachten. Denn Fahrradanhänger ist nicht gleich Fahrradanhänger. Insbesondere in Punkten der Verarbeitung und der Sicherheit für die kleinen Passagiere treten deutliche Unterschiede zu Tage, die obendrein das eigene Fahrvergnügen auf dem Fahrrad negativ beeinflussen können. Gerade Punkt, die auf kurzen Fahrten noch eben als tragbar durchgehen, sind schnell auf längeren Touren nicht mehr zu ertragen.

Allgemeiner Aufbau und Ausstattung

In der Regel bestehen die Anhänger für den Kindertransport mit dem eigenen Rad zunächst aus einem stabilen Alurahmen mit gebogenen Aufbauten. Diese Aufbauten verleihen dem Anhänger zusätzliche Sicherheit und fungieren ähnlich einem Überrollbügel beim Auto. Als Sitzfläche findet meist eine Wanne aus stabilem Plastik oder Kunststoff Verwendung. Der Alurahmen wird normalerweise mit Stoff bespannt, bietet nach vorne, links und rechts Aussicht und verfügt über ein Insektengitter und sollte wasserabweisend sein.

Zum Fahrrad selber wird ein solcher Fahrradanhänger mittels einer tief liegenden Deichsel und einer Kupplung entweder direkt an der Hinterbaustrebe verankert oder im hinteren Rahmendreieck zwischen Hinterbau- und Sattelstrebe eingehängt. Achten Sie bei der Wahl eines Fahrradanhängers unbedingt auf die Beweglichkeit der Gelenke. Starre und schwergängige Gelenke können ein hohes Sicherheitsrisiko bedeuten. Leichtgängige Gelenke behindern nicht bei der Fahrt, reagieren hervorragend in Kurven und selbst wenn das Fahrrad mit noch eingehängtem Anhänger umfällt, bleibt der Fahrradanhänger trotzdem mit beiden Reifen auf dem Boden ohne sich selber zu neigen.

Bei hochwertigen – und leider auch meist hochpreisigen Modellen – ist diese grundsätzliche Konstruktion mit einer Einzelradaufhängung der Laufräder erweitert. Die gespeichten Laufräder sind fest eingeklemmt und verfügen über eine ungemeine Laufeigenschaft. Sie lassen sich in den meisten Fällen mit den von vielen Fahrrädern bekannten Schnellspannern für einen einfachen Transport entfernen.
Günstigere Modelle setzen auf Laufräder, die mittels Steckachsen am Radanhänger angebracht werden. Da sie auf eine durchgehende Achse aufgesteckt werden und nicht „starr“ am Rahmen installiert sind, verfügen diese Räder über ein leichtes, seitliches Spiel. Dadurch geht Reibung am Chassis verloren und die Laufeigenschaft verschlechtert sich merklich.

Deutliche Unterschiede sind auch bei den Sitzen für die lieben Kleinen festzustellen. Einige Modelle, wie der Chariot von Thule, setzen auf gespannten und verstärkten Stoff. Andere setzen auf ein Sitzprinzip aus geschäumten Polymeren wie der Ritschie 2 von Weber. Letzteres Sitzprinzip bietet insbesondere Kindern, die gerade erst der Babyschale entwachsen sind den nötigen Halt. Die Sicherheitsgurte sind dabei allgemein so konstruiert, dass sich sowohl ein als auch zwei Kinder problemlos und ohne Abstriche anschnallen lassen. Achten Sie dabei, dass die Gurte über beiden Schultern und über dem Becken liegen, also die sogenannten 5-Punkte-Befestigung aufweisen und von den Kindern nicht zu lösen sind.

Ebenfalls wichtig ist eine Federung. Ohne diese sind die kleinen Passagiere den Widrigkeiten der Straßen oder der Fahrradwege sonst relativ ungeschützt ausgesetzt. Eine gewissen Abhilfe und zusätzliche Federung kann durch eine Verringerung des Luftdrucks in den Reifen erzielt werden, aber wie vom eigenen Rad bekannt verschlechtert sich dadurch die Laufeigenschaft der Reifen deutlich. Wenn Sie häufiger lange Touren mit dem Fahrradanhänger planen, greifen Sie auf jeden Fall zu einem, wenn auch teureren, Modell mit Federung. Beachten Sie aber auch, dass Babys nur ein sehr geringes Gewicht mitbringen und bei noch sehr kleinen oder sehr leichten Kindern die Federung nicht zu stark sein darf.

Wichtige Punkte bei der Wahl des Fahrradanhängers

Je niedriger der Schwerpunkt der Laufräder des Anhängers liegt in Kombination mit einer gewissen Laufradgröße (20“) und eine breite Spur des Anhängers sorgen für eine sehr hohe Kippsicherheit und gewähren den kleinen Passagieren eine sehr hohes Maß an Sicherheit während der Fahrt.

Ein guter Anhänger lässt sich ganzheitlich verschließen. Das Insektengitter sollte aus einem schwarzen Stoff bestehen und nicht aus dem weißen. Für die Augen der Kinder ist es deutlich angenehmer durch ein schwarzes Gitter zu blicken. Gerade im Sommer wirkt ein weißes Insektengitter schnell irritierend und blendend. Achten Sie auch auf einen vorhandenen und ausreichenden Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung, ohne das dabei die Sicht der Kinder zu sehr beeinträchtigt wird. Je mehr es draußen während der Fahrt zu sehen gibt, desto ruhiger verhalten sich Kinder während der Fahrt. Ebenfalls sollte der Fahrradanhänger für Kinder über einen optionalen und durchsichtigen Regenschutz verfügen, der bei Bedarf schnell zu installieren und genauso leicht wieder zu entfernen ist.

Die Gurte sollten gemäß des 5-Punkte-Systems sein und über beiden Schultern und das Becken festen Halt bieten. Der Verschluss darf nicht durch die Kinder geöffnet werden können. Sollte nur ein Kind im Anhänger sitzen, so muss dieses in der Mitte sitzen können. Nur so ist eine optimale Gewichtsverteilung und somit Sicherheit des Kindes in allen Fahrlagen gewährleistet.

Egal ob durch Belastungen oder Druck aus der „Kabine“ des Fahrradanhängers dürfen die Seiten des Anhängers nicht in Kontakt mit den Laufrädern geraten können. Unter keinen Umständen darf es den Kindern möglich sein an die oder, schlimmer noch, in die Laufräder greifen zu können. Sollte dies möglich sein kann es schnell zu schweren Verletzungen der Finger und zu Unfällen durch blockierte Räder kommen.

Die Deichsel sollte als letzte Sicherheit mit einer speziellen Leine mit dem Anhänger verbunden sein. Gleiches gilt für die Kupplung. Sollte es tatsächlich einmal zu einem Bruch dieser Teile kommen, ist so gewährleistet, dass der Anhänger noch weiter mit dem Fahrrad verbunden ist. In der kompletten Aufhängung des Anhängers sind Deichsel und Kupplung als mechanische Teile die Schwachpunkte.

Der Rahmen des Aluminiumkonstrukts sollte seitlich hoch genug und zugleich stabil genug sein um als eine Art Überrollbügel zu funktionieren. Zusätzlich ist das Tragen von Kinderfahrradhelmen aber durchaus ratsam.
Neben den so oder so vorhandenen Reflektoren ist ein Wimpel an einer flexiblen Stange ein gutes Zeichen für den Gegenverkehr auf Ihren zusätzlich Fahrradanhänger vorbereitet zu werden. Je nach Breite des Anhängers fällt dieser eventuellem Gegenverkehr sonst deutlich später auf.

Das Fahrrad, welches in Kombination mit dem Anhänger eingesetzt wird, sollte über exzellente Bremsen verfügen. Inzwischen gibt es eine Zertifizierung für Zugfahrräder. Halten Sie am besten mit dem Fahrradhändler Ihres Vertrauens Rücksprache oder informieren sich anderweitig, ob Ihr Fahrrad auch das richtige für einen Einsatz mit einem Fahrradanhänger ist. Die meisten „schweren“ Räder sind dafür allerdings schon optimal.

Auch mit eingehängtem Anhänger muss der Fahrer auf seinem oder ihrem Fahrrad die nötige Fußfreiheit für einen optimalen Fahrbetrieb haben. Prüfen Sie dies, bevor Sie sich endgültig für einen Anhänger entscheiden. Wenn Sie die Möglichkeit haben, nehmen Sie Ihr Fahrrad für eine „Anprobe“ des Fahrradanhängers mit und machen sich ein eigenes Bild.

Während der Fahrt, sollten sichtbare Bodenunebenheiten auftreten, versuchen Sie diese unbedingt mit beiden Rädern zugleich zu überfahren. Wenn Sie Hindernisse wie Durchfahrten oder Absperrungen durchfahren wollen, seien Sie sich sicher, dass die vorhandene Lücke auch groß beziehungsweise breit genug für Ihren Fahrradanhänger nebst Radstand ist. Alles andere würde für Sie vermutlich einen Sturz vorneweg über den Lenker zur Folge haben.

Fahren Sie niemals mit komplett offenem Anhänger. Hängen Sie mindestens immer das Insektengitter ein. Andernfalls werden Ihre kleinen Fahrgäste nicht nur von Fliegen und Mücken, sondern auch von kleinen Steinen, Staub und anderem Rollsplitt malträtiert werden.

Eine gute Auswahl

Aus der schier grenzenlosen Menge der Fahrradanhänger für Kinder haben wir für Sie einige sehr gute Modelle aus den unteren Preisklassen ausgewählt.

Kinderanhänger 2 in 1:

Ein wirklich stabiles Universalmodell, welches sich zugleich als Jogger einsetzen lässt. Das Rollverdeck ist mit Fliegengitter und Regenschutz ausgestattet, die Universalkupplung lässt sich an die meisten Fahrräder anbringen. Das Modell ist für ein oder zwei Kinder ab 18 Monaten für bis zu 7 Jahre geeignet. Das fürs Joggen nötigen Vorderrad lässt sich bei Bedarf gegen eine Deichseln mit nur wenigen Handgriffen austauschen und umgekehrt.

Tiggo vollgefederter Kinderanhänger:

Der Anhänger kann sehr leicht zu einem Kinderwagen demontiert werden und garantiert viele praktische Eigenschaften, wie beispielsweise gepolsterte Sitze und Gurte, Schutzstangen, eine Anti-Kipp-Vorrichtung und genügend Stauraum. Die Anti-Kipp-Vorrichtung gewährleistet, dass der Fahrradanhänger stehen bleibt, auch wenn das Fahrrad umkippt. An dem Anhänger sind an allen Seiten Reflektoren angebracht, die bei schlechtem Wetter und in der Dunkelheit für zusätzliche Sicherheit sorgen.

Für eine verbesserte Sichtbarkeit im Straßenverkehr sorgt die eingebaute Sicherheitsfahne. Durch die integrierte Feststellbremse kann der Kindertransportanhänger abgestellt werden, ohne dass er dabei davon rollen kann. Dank des eingebauten, kompletten Federungssystems ist dieses Anhängermodell sehr bequem für Kinder. Der 5-Punkt-Sicherheitsgurt und der gepolsterte Sitz sorgen für zusätzlichen Komfort und absolute Sicherheit.

Der große Stauraum im hinteren Anhängerteil garantiert ausreichend Platz für Taschen, Getränke und andere Utensilien. Zusätzlich befinden sich praktische Innentaschen für die Kinder im Fahrradanhänger. Für den Transport und die Aufbewahrung kann der Kinderfahrradanhänger schnell und komfortabel zusammengeklappt werden.